Höhepunkt des Abends wird sicher der verstörend-melancholische Auftritt der Krefelder Kultband JANSEN. Die Band um Markus Maria Jansen hält mit ihrem Programm „Mies, Adolf, Stephan und ich beim Tee", in dem seltsamen Instrumente und optische Verzerrungen zum Einsatz kommen, selbst für eingefleischte JANSEN-Fans Überraschungen parat. Für das kulinarische Angebot sorgt das Bistro Liebevoll.
Der Kunst-Impuls steht am Tag der Deutschen Einheit am Donnerstag, 3. Oktober, unter der Devise „Museum live erleben". Dazu laden die Kunstmuseen Krefeld gemeinsam mit den Stadtwerken (SWK) und der Sparkasse von 17 bis 21 Uhr bei freiem Eintritt ein. Diesmal erwartet die Besucher in den Häusern Lange und Esters unter dem Motto „Dies ist keine Übung. Dystopie im Haus Esters" ein ausdrucksstarkes Programm: Man darf sich auf einen Zerstörungsworkshop, zahlreiche Klartext-Führungen und auf eine Licht-Klang-Gesangsperformance der Krefelder Kult-Band JANSEN freuen.
Gedanken an Klimawandel und andere Endzeitszenarien sind uns dieser Tage nicht fremd. Die Ausstellung Anders Wohnen, die die Kunstmuseen Krefeld zum Jubiläum Bauhaus 100 in den Häuser Lange und Esters eingerichtet haben, ist jetzt nach den ersten beiden Akten zu Utopie und Mobilität in ihre dritte dystopische Phase getreten. Da lebt ein Avatar allein auf einem abstrakt gemusterten Teppich. In einer Videoinstallation sieht man verfolgte, ins Exil geflüchtete Künstler, die sich zu einer seltsamen, teils bedrohlichen Performance zusammenfinden. In der Küche von Haus Lange scheint es alltäglicher zuzugehen, denn hier wird gekocht. Doch die Speisen, die ein Krefelder Caterer zubereitet, werden durch gefriertrocknen sogleich für Jahrzehnte haltbar gemacht. In einem Vierteljahrhundert, also im Jahr 2044, soll es im Museum ein Bankett mit diesen Speisen geben. Doch wer wird dabei sein? Wie wird es dann hier aussehen?
Beim Kunst-Impuls im Oktober in den Häuser Lange und Esters lautet das Motto „Dies ist keine Übung". Die zahlreichen Führungen zu allen drei Ausstellungsteilen versprechen Klartext. Hier werden die unangenehmen Fakten der heutigen Welt schonungslos benannt, wobei auch Ängste und Wünsche Gehör finden. In seinem Workshop „Object Destruction" gibt der Krefelder Designer Lucas Brux den Teilnehmern sogar die Möglichkeit, ihrer Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. „Schwing den Hammer!" lautet hier die Parole. Doch warum sollte aus dem Kaputten nicht wieder Neues entstehen.
Infos zu Haus Esters
Bauhausarchitektur in Krefeld am Niederrhein – Haus Esters und Haus Lange
Mies van der Rohes Haus Esters und Haus Lange gelten als beispielhafte Bauten für den modernen Baustil der 1920er Jahre.